Zum Inhalt springen

“Iran’s only solution: Revolution!” | Teil 2

von Dorna

Die Menschenkinder Kinder sind miteinander wie Glieder verbunden 
von der Schöpfung her ein und dieselbe Essenz.

Bringt das Schicksal ein Glied zum Schmerzen
dann lässt es die anderen Glieder nicht ruhig. 

Und Falls du sorglos mit ihren Belangen umgehst 
kannst du dich nicht als Mensch bezeichnen. 

– Saadi, Poet Shiraz/Iran, 13. Jahrhundert 

Dies ist der zweite Teil eines zweiteiligen
Kommentars über die Proteste im Iran.

Die Erwartungen sind groß! Es müssten sich viel mehr Menschen für die Bevölkerung im Iran einsetzen. Viele Menschen müssen laut und lauter werden, damit das Töten im Iran endlich ein Ende hat. Unsere Welt ist nicht so groß, wie wir denken; sie ist eher ein kleines Dorf: wir kommunizieren überall hin, wir reisen überall hin, innerhalb von wenigen Stunden können wir überall sein, die Wege sind kurz geworden und die Ziele sind nicht mehr weit weg. Ja, die Welt ist klein: Das beweisen uns zahlreiche Influencer*innen und Prominente. 

Alle Menschen, auch wir, du, er, sie oder ich könnten jetzt an der Stelle der Menschen im Iran sein. Alle, ja, vor allem diejenigen, die einen „Gott haben“ und an ihn glauben, gerade sie müssen aufstehen und müssen hier sein, um laut gegen dieses Regime zu schreien, das sich als Gottes-Vertreter angibt und in dessen Namen unschuldige Menschen tötet. Ja, wenn sie jemandem den Kopf abschneiden, sagen sie “im Namen des allmächtigen Gottes”. Das ist eine unverzeihliche, unerhörte Beleidigung für jede Kultur, die überhaupt einen Gottesglaube pflegt. Kein Gott möchte, dass seine Kinder Frauen und Männer skrupellos in seinem Namen getötet werden! Kein Gott würde jemals zu etwas zwingen oder jemanden mit dem Tod bestrafen. 

Illustration: Karoline Hummel

Ich lese immer öfter von der „Unterschicht“, die im Iran demonstriert, als dort nur die Arbeiterklasse protestiert. Das ist so nicht wahr! Diese neue Protestwelle im Iran hat sich zu einer Revolution entwickelt und möchte das ganze Regime zerschlagen und beseitigen! Das hat nichts mehr mit der Armut oder dem Reichtum zu tun. Die Menschen demonstrieren schon lange nicht mehr nur für Geld und Brot, sondern in erster Linie für ihr Leben, für ihre Existenz!

Sie sind alle in Gefahr, sie werden alle unterdrückt. Und es ist die junge Generation, die lieber ihr Leben lässt, als so weiter in Knechtschaft zu leben! Teenager und Kinder, die lieber ihr Leben riskieren als unter diesem Regime weiterzuleben! 
Leute: Wacht bitte auf! 

Das, was momentan im Iran passiert, ist kein Protest mehr. Es sind alle gesellschaftlichen Schichten auf der Straße, sie sind sich alle einig! Das hat nun weniger mit islamischen Schleiern zu tun, das steht nicht mehr wie früher zur Debatte. Der Kopftuchzwang ist für die Frauen dort zum Symbol der Unterdrückung geworden, weil sie lediglich nie den Wind im Haar spüren konnten, wann sie wollten!

Bei dieser Revolution geht es um die Selbstbestimmung über den eigenen Körper und das eigene Leben. Was sollen sie noch alles tun, damit die Welt endlich begreift, dass die Menschen dort außer zu rebellieren nichts tun können, dass sie psychisch, körperlich, seelisch, finanziell und wirtschaftlich am Ende sind?! Das sind keine Proteste mehr, bitte versteht das! Das ist der Kampf um die eigene Existenz eines Jeden dort, sie kämpfen für eine Revolution und sie brauchen unsere Unterstützung, denn die Weltpolitik schaut seit 43 Jahren weg, die Politik hat nichts getan! Lasst uns zusammen laut sein und diesem Regime, der Politik und den Medien zeigen, dass wir selbst für uns sprechen können und keine rein gewaschenen Floskeln mehr akzeptieren!

  • Odyssee einer Steuererklärung – ein Erfahrungsbericht in vier Akten.
    Die Steuererklärung – alleine das Wort erzeugt bei vielen Menschen schon unwohle Gefühle. Berechtigterweise – wie dieser Erfahrungsbericht in vier Akten zeigt.
  • Kleidertausch im Glaskasten – Review
    Ach_dasta!-Redakteurin Tari war für uns beim Kleidertausch im Café Glaskasten und hat ihre Erfahrungen in einem Reel zusammengefasst.
  • Auf ‘ne Pink Lady
    Kaffee und Kiffen statt Kaffee und Kippen: Seit dem 1. April ist der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis für Volljährige zum Eigenkonsum legal. Was bedeutet das für Studierende, die zuvor schon gekifft haben? Und: Was hat sich seit der Legalisierung für sie geändert?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert