Vom Plan B bei “Nightwash” zum aufstrebenden Comedy-Allrounder
von Rico Kammel und Yasmin Can (28.08.2024)
Reda Salahdine ist Stand Up-Comedian und zusätzlich Host und Moderator bei Comedyflash. Der Newcomer mit marokkanischen Wurzeln erzählt von seinem unterhaltsamen Alltag und hat das Talent, das Publikum mit seiner jungen und authentischen Art mitzureißen. Ob Darmstadt, Koblenz, Mainz oder Berlin, der gebürtige Frankfurter möchte jede Stadt zum Lachen bringen.
Die beiden Ach_dasta!-Autor:innen Rico und Yasmin haben mit Reda gesprochen: Über seinen spontanen Auftritt bei Nightwash, wie sein Kollege Miami Yacine auf die Idee kam, absichtlich sein Auto zu crashen und über Crowd Work als erfolgreiches Comedy-Element.
Illustration: Margo Sibel Koneberg
Stell dich gerne einmal vor.
Ich bin seit anderthalb Jahren Stand-Up-Comedian und bin nach meinem ersten Auftritt in die Szene reingeslidet. Wie jeder fing ich auch mit „Open Mic’s“ an. Irgendwann wird man dann auf eine Show eingeladen, was schon eine Ehre ist. Du bekommst dann 50€ Gage oder Fahrgeld, was schon krass ist, weil die meisten das sonst for free machen. Die machen das, weil sie dafür brennen. Und so war es auch bei mir. Dann habe ich gemerkt, es geht voran. Ich habe selbst BWL in Marburg studiert. Jetzt arbeite ich im Vertrieb und ich netzwerke halt immer sehr stark. Ich bin noch nie auf eine Show gegangen, ohne alle oder zumindest die Veranstalter kennenzulernen. Connections sind schon sehr wichtig. Ich habe dann auch sehr schnell angefangen, Videos von meinem Material zu schneiden und zu posten.
Wie ist es dazu gekommen, dass du dann wirklich mit Stand-Up-Comedy angefangen hast?
Das klingt jetzt vielleicht dumm, aber das war ein Kindheitstraum von mir. Ich habe es lange Zeit vor mir hergeschoben. Ich wollte es machen, als ich 16 Jahre alt wurde. Nach dem Abitur bin ich letztendlich für mein Studium nach Marburg gezogen. So wusste ich, ich mache die Comedy lieber danach. Zwei Tage nachdem ich meine Bachelorarbeit abgegeben hatte, habe ich mich bei einem Open Mic in Frankfurt angemeldet. Da war ich auch total aufgeregt, das erste Mal vor 80 Leuten aufzutreten. Meine schlimmste Vorstellung war, dass gar nicht gelacht wird, ich da stehe und wie so ein Prof rede, der von niemandem gemocht wird. Aber dann hat es gut geklappt. Ich glaube, kein Comedian vergisst diese Emotionen vor seinem ersten Auftritt. So krass.
Was war das Highlight deiner bisherigen Karriere?
Letztes Jahr im Oktober hat mir „Nightwash“ geschrieben und gefragt: „Hey! Jemand ist ausgefallen, willst du vielleicht ins Halbfinale nachrücken?“ Ich hätte mich eigentlich gar nicht bei ihnen beworben. Ich wusste, dass ich nicht schlecht war, aber ich bewerbe mich doch noch nicht bei Nightwash. Dafür war ich noch zu unsicher. Aber es wäre ja Quatsch, wenn ich es nicht gemacht hätte. Damit war ich im Halbfinale und habe mich dann fürs Finale qualifiziert. Letztendlich habe ich nicht gewonnen, aber es war trotzdem eine krasse Erfahrung. Ich war das erste Mal verkabelt bei einer Live-Aufzeichnung. Und seitdem mache ich neben meinen Open Mic‘s und meiner Kino-Show im Astor die Comedyflash-Shows. Hier im Rhein-Main-Gebiet bin ich bei so vier bis fünf Comedyflash-Shows der Host.
Wie kam es zu deinem Job bei Comedyflash?
Die Veranstalter aus Berlin kamen auf mich zu und haben gefragt, ob ich die Show in Frankfurt moderieren wolle. Da meinte ich: „Ja klar!“ Und die Dinge nahmen seinen Lauf. Also ich moderiere nicht nur, sondern übernehme auch die ganze Kommunikation mit dem Veranstalter oder mit den Comedians. Ich mache auch das Booking für unsere Line-Ups.
Was ist wichtig beim Zusammenstellen einer Show oder eines Line-Ups?
Bei einem klassischen Line-Up hast du meistens fünf oder sechs Künstler. Der Closer, also der Letzte, der ist immer der Stärkste. Das Publikum soll mit dem bestmöglichen Gefühl nach Hause geschickt werden. Der Opener ist auch sehr wichtig, denn das ist der erste Kontakt – nach mir als Moderator. Das kann auch nicht jeder, denn dafür brauchst du so eine Grundenergie. Es gibt zum Beispiel superstarke Comedians, die aber keine Opener sind, weil sie vom Typ eher ruhig sind. An den Anfang platzierst du meistens einen, der lauter ist und mehr Energie hat. Wichtig ist noch der erste Spot nach der Pause, der ist gut für Newcomer. Das Publikum war in der Pause, die haben schon gelacht und sind jetzt nicht mehr so picky.
Holst du nur Comedians in die Show, die du selbst gut findest oder gibt es noch andere Kriterien?
Bei unserem Open Mic versuchen wir immer, mindestens eine Frau zu holen. Das ist auch ein großes Thema in der Comedy. Es gibt viel zu wenig Frauen in Comedy-Deutschland. Ich weiß leider nicht, warum. Ich hole natürlich nur Comedians in die Show, von denen ich überzeugt bin. Im Team muss die Chemie natürlich auch stimmen. Letztendlich versuche ich, jedem Newcomer eine Chance zu geben. Hauptsache das Publikum hat eine gute Zeit.
Foto: Rico Kammel und Yasmin Can
Wie schreibst du eigene Sets?
Mir ist wichtig, was zu schreiben, das den Leuten im Kopf bleibt. Das können eine runde Story oder auch mehrere Witze sein. Ich erzähle auch oft von eigenen Momenten, die ich mit Humor verpacke. Ich habe 18 Semester studiert, immer gearbeitet, nebenbei ein Urlaubssemester beantragt und so weiter. Echte Anekdoten wie Jetset-Mehmet oder Miami Yacine, die wirklich passiert sind, erzähle ich gerne, weil so viele Menschen damit relaten können . Wir hatten beispielsweise Probleme mit dem Bafög. So weiß ich bereits im Voraus, dass diese Storys vor Publikum oft funktionieren werden.
Also setzt du darauf, dass das Publikum mit dir relaten kann?
Jein. Manche können auch nicht dazu relaten. Ich hatte schon oft Auftritte in Shisha Bars, wo ich angefangen habe, von der Uni zu erzählen. Von hinten habe ich dann auch mal die Rufe gehört wie: „Der Bastard denkt, er wäre was Besseres!“ Also, solche Auftritte gab es auch schon. Dann weiß ich, ich bin komplett falsch hier mit meinem Uni-Material und habe stattdessen Crowd Work gemacht und gefragt, ob das Finanzamt schon mal hier war… (lacht) Ich bin dann halt einen anderen Weg gegangen. Du brauchst einen Plan B und deswegen mach ich so gerne Crowd Work. Das ist auch immer unterschiedlich. Mittlerweile moderiere ich acht Shows. Die Show in Koblenz ist komplett anders als die in Frankfurt. So kann man sich immer ein bisschen rantasten. Was geht hier? Oder warum sind die hier so? Was sind das für Leute?
Crowd Work
Um das Publikum vor einem Auftritt aufzuwärmen und den einen oder anderen Gast zu knacken, betreibt man “Crowd Work”. Mit improvisierten und lustigen Unterhaltungen, wenn gekonnt, kann ein Comedian die Stimmung auflockern.
Was machst du, wenn du bei der Crowd Work auf Leute triffst, die eher nicht für den Spaß zu haben sind?
Ich habe ja quasi das Machtmonopol mit dem Mikro und bin lauter als die Person. Deswegen versuche ich, niemanden persönlich zu verletzen. Wenn ich merke, da ist eine Grenze, dann lasse ich die Person einfach in Ruhe. Dann bitte ich um Applaus und gehe dann zu jemand anderem. Ich möchte da niemanden bloßstellen. Alle sollen Spaß haben. Ich versuche eigentlich immer, alle mit der Kunst abzuholen und damit auch die Stimmung aufzulockern. Das ist schon cool, wenn du merkst, dass du die Leute dann auch so ein bisschen knackst. Wenn dann wirklich alle dabei sind, dann wird es eine geile Show. Ich finde es nice, wenn sich diese anonyme Masse ein bisschen kennenlernt. Teilweise habe ich es in meinen Shows sogar erlebt, dass Leute sich auf der Show kennengelernt haben und jetzt einfach chillen. Vor drei Monaten hat sich eine Mädelsgruppe bei uns kennengelernt, die waren dann auch gemeinsam auf anderen Shows. Wenn sie dann wiederkommen, ist das natürlich auch ein Kompliment für uns.
Was ist, wenn der Alltag mal auserzählt ist? Gehen einem nicht irgendwann die Ideen aus?
Es ist immer der Blickwinkel. Auch so ein Hauch von Fantasie. Man muss kreativ sein. Ich habe noch nicht mal alles getestet, was ich so geschrieben habe. Eine Story habe ich zum Beispiel noch nie gespielt. Das ist auch eine wahre Geschichte mit meinen Studi-Kollegen Miami Yacine und Jetset-Mehmet. Ist eine richtig dumme Kanaken-Geschichte: Wenn du Bafög über das vierte Semester hinaus bekommen möchtest, musst du eine Mindestleistung an Punkten erreicht haben. Das hat natürlich keiner geschafft. Dann kam Yassine wirklich auf die Idee, mit einem geliehenen Wagen in unsere Autos zu fahren. Wir meinten dann: ”Bist du dumm!?” Und er sagte: “Nee, das ist Vollkasko, 0 Euro Selbstbeteiligung und dann kannst du über ein Gutachten ein paar 1.000 Euro ausgezahlt bekommen.” Sowas haben wir in unseren Uni-Räumen besprochen. Einen Raum weiter ist halt so eine deutsche Gruppe, die ihren Sylt-Urlaub plant oder über deren Praktikum bei der Deutschen Bank spricht und wir bereden so eine Scheiße. (lacht) Aber als Student hast du diese Probleme. Irgendwann gehen dir die Themen aus. Deswegen hast du auch Comedians, deren Humor sich mit der Zeit ändert. Kaya Yanar macht heute auch nicht mehr das, was er damals gemacht hat. Dieses “Du bist älter” oder “Du kriegst Kinder”. Die Themen ändern sich halt, wenn du älter wirst. Da musst du dann einfach mitgehen.
Willst du die Leute zum Nachdenken anregen?
Ob zum Nachdenken, weiß ich nicht, aber aus meiner Perspektive ist der lustigste Comedian der, der am authentischsten ist. Ich gehe allerdings nicht mit der Mission in die Show, das Publikum zum Nachdenken anzuregen. So war das beispielsweise auch bei dem Thema Sylt, da haben sich viele geäußert. Und ich habe es auch, weil ich es banal finde. Bei einer Show habe ich diesen Song angestimmt und dann hast du gemerkt, dass Unruhe im Publikum ausbricht, weil sich alle fragten, was jetzt passiert. Das war nicht gescriptet, gar nichts. Mich hat’s halt gestört, dass das jeder gepostet hatte und dadurch gefühlt das ganze Land einen Ohrwurm hatte. Dann habe ich aus Joke gesagt: “Ich sing das selber den ganzen Tag und bin zum Flughafen und hab meinen Pass weggeschmissen und bin zurück nach Marokko geflogen.” Es war zwar ein sehr weißes Publikum, aber die haben gelacht. Da muss man auch aufpassen. Ich hau eigentlich gern die Sachen raus, die mir selbst so durch den Kopf gehen.
Wie wirst du besser auf der Bühne? Wie sieht dein eigener Prozess aus?
Um besser zu werden, musst du bomben. Keiner wird besser, wenn er immer sein bestes Zeug spielt. Ein älterer Comedian meinte mal zu mir: “Glaub mir, du wirst dein liebstes Material irgendwann nicht mehr spielen können, weil du es einfach nicht mehr fühlst.” Ich habe diesen Moment genau nach Nightwash gehabt, weil ich mich so darauf konzentriert habe. Innerhalb von zwei Wochen habe ich das Material zwölf Mal geprobt, weil ich es so richtig draufhaben wollte. Und dann war Nightwash, was auch Spaß machte. Aber als es vorbei war, dachte ich mir: “Ich habe keinen Bock mehr, das zu spielen, weil ich selber weiß, wann das Publikum ungefähr lacht, wann die Punchlines kommen.” Das war so durchgelutscht, ich musste etwas Neues schreiben. Deswegen finde ich es auch so stark bei größeren Comedians, die jeden Tag einen Gig haben. Du hast so ein Standing und bist trotzdem jeden Tag am Testen, Schreiben und gehst raus und performst. Also, man bombt dann auch oft, aber genauso krass stelle ich mir diesen Hunger vor. Wie werden die meisten Comedians besser? Indem du einfach schreibst und deine Witze auf der Bühne entstehen lässt.
Bomben
Das Gegenteil von „killen“. Wenn das Publikum nicht lacht oder ein Witz nicht gut ankommt, “bombt” ein Comedian.
Wie geht es für dich in der Comedy weiter?
Mittlerweile bin ich auch mehr ins Veranstaltungs-Ding reingerutscht. Das macht mir sehr viel Spaß. Letztens war ich bei Scusi in Mainz. Richtig cooles Open Mic. Wenn ich hoste oder moderiere, bin ich relativ entspannt. Ich bin einfach ich selbst, mit ein bisschen mehr oder weniger Frechheit. Wenn du jedoch dein eigenes Set auf der Bühne präsentierst, bist du nach acht Minuten fertig und kannst gehen. Wenn du deinen Auftritt aufgenommen hast, kannst du halt im Nachhinein gucken, was du noch besser machen kannst. Aber wenn ich moderiere oder Mitveranstalter bin, finde ich es immer sehr nice, wenn ich sehe, dass die ganze Veranstaltung klappt. Zum Beispiel organisiere ich eine größere Kinoshow mit mehreren Comedians. Das mache ich komplett alleine. Ich habe noch nie so einen großen Raum bespielt und noch nie 200 Karten verkauft. Obwohl das Risiko hoch war, hat alles gut geklappt. Die erste Show war direkt ausverkauft. Die zweite war wieder ausverkauft. Das war schon nice.
English version (automated translation):
From Plan B at ‚Nightwash‘ to a Rising Comedy All-Rounder
by Rico Kammel und Yasmin Can (28.08.2024)
Reda Salahdine is a stand-up comedian and also a host and moderator at Comedyflash. The newcomer with Moroccan roots shares stories from his entertaining daily life and has the talent to captivate audiences with his youthful and authentic style. Whether it’s Darmstadt, Koblenz, Mainz, or Berlin, the Frankfurt-born comedian aims to bring laughter to every city.
The two Ach_dasta! authors Rico and Yasmin spoke with Reda: about his spontaneous performance at Nightwash, how his colleague Miami Yacine came up with the idea to intentionally crash his car, and about crowd work as a successful comedy element.
illustration: Margo Sibel Koneberg
Please introduce yourself.
I’ve been a stand-up comedian for about a year and a half and got into the scene after my first performance. Like everyone, I started with „open mics.“ Eventually, you get invited to a show, which is already an honor. You might get paid 50€ or at least cover your travel expenses, which is pretty amazing because most people do it for free. They do it because they’re passionate about it, and that’s how it was for me. Then I realized I was making progress. I actually studied business administration in Marburg. Now I work in sales, and I’m always networking heavily. I’ve never gone to a show without getting to know everyone or at least the organizers. Connections are very important. I also quickly started cutting and posting videos of my material.
How did you actually start doing stand-up-comedy?
This might sound silly, but it was a childhood dream of mine. I put it off for a long time. I wanted to do it when I turned 16. After high school, I eventually moved to Marburg for my studies. I knew I’d prefer to do comedy afterward. Two days after submitting my bachelor’s thesis, I signed up for an open mic in Frankfurt. I was really nervous to perform in front of 80 people for the first time. My worst fear was that no one would laugh, and I’d just stand there like a professor who’s disliked by everyone. But it went well. I think no comedian forgets those emotions before their first performance. It’s intense.
What has been the highlight of your career so far?
Last October, “Nightwash” contacted me and asked, “Hey! Someone dropped out; would you like to take their place in the semi-finals?” I hadn’t actually applied to them. I knew I wasn’t bad, but I wasn’t ready to apply to Nightwash. I was still too insecure. But it would’ve been foolish not to do it. So, I was in the semi-finals and then qualified for the finals. I didn’t win in the end, but it was still an amazing experience. It was the first time I was mic’d up for a live recording. And since then, alongside my open mics and my cinema show at the Astor, I’ve been doing the Comedyflash shows. Here in the Rhine-Main area, I host about four to five Comedyflash shows.
How did you get your job at comedyflash?
The organizers from Berlin approached me and asked if I wanted to host the show in Frankfurt. I said, “Sure!” And things took off from there. So, I don’t just host; I also handle all the communication with the organizer or the comedians. I also do the booking for our line-ups.
What’s important when putting together a show or a line-up?
In a typical line-up, you usually have five or six performers. The closer, the last one, is always the strongest. The audience should leave with the best possible feeling. The opener is also very important because they’re the first point of contact after me as the host. Not everyone can do it, because you need a certain level of energy. For example, there are super strong comedians who aren’t good openers because they’re more low-key by nature. At the beginning, you usually place someone who’s louder and more energetic. Another important spot is the first one after the break, which is good for newcomers. The audience has already laughed, and they’re not as picky anymore.
Do you only invite comedians to the show that you personally like, or are there other criteria?
For our open mic, we always try to have at least one woman. That’s also a big topic in comedy. There are far too few women in German comedy. I don’t know why. Of course, I only invite comedians to the show that I’m convinced of. The chemistry in the team has to be right, too. Ultimately, I try to give every newcomer a chance. The most important thing is that the audience has a good time.
photo: Rico Kammel and Yasmin Can
How do you write your own sets?
It’s important to me to write something that sticks in people’s minds. It could be a well-rounded story or just a series of jokes. I often tell personal stories that I wrap in humor. I studied for 18 semesters, always worked, took a gap semester, and so on. I like to tell real anecdotes like Jetset Mehmet or Miami Yacine, which actually happened, because so many people can relate to them. For example, we had issues with Bafög (student financial aid). So, I already know in advance that these stories usually work well with the audience.
So you rely on the audience being able to relate to you?
Yes and no. Some people can’t relate at all. I’ve had performances in shisha bars where I started talking about university. From the back, I’d hear things like, “This bastard thinks he’s better than us!” So, I’ve had those kinds of shows too. Then I know I’m completely out of place with my university material, and I switch to crowd work and ask if the tax office has ever been here… (laughs). I just take a different approach. You need a Plan B, and that’s why I love doing crowd work. It’s always different. I’m now hosting eight shows. The show in Koblenz is completely different from the one in Frankfurt. So, you can always feel your way around. What works here? Or why are they like this here? What kind of people are they?“
Crowd Work
To warm up the audience before a performance and to win over one or two guests, comedians engage in ‚crowd work.‘ With improvised and humorous interactions, if done skillfully, a comedian can lighten the mood.
What do you do when you encounter people during crowd work who aren’t really in the mood for fun?
I pretty much have the power with the microphone, and I’m louder than the person. So, I try not to hurt anyone personally. If I sense there’s a boundary, I just leave the person alone. I’ll ask for applause and then move on to someone else. I don’t want to embarrass anyone. Everyone should have fun. I always try to engage everyone with the art and lighten the mood. It’s really cool when you notice that you start to break through with people. When everyone’s really into it, then it becomes a great show. I think it’s nice when this anonymous crowd gets to know each other a bit. In some of my shows, I’ve even seen people meet and now just hang out together. About three months ago, a group of girls met at our show, and they’ve since attended other shows together. When they come back, that’s obviously a compliment to us.
What if your daily life stories run out? Don’t you eventually run out of ideas?
It’s always about perspective. Also, a touch of imagination. You have to be creative. I haven’t even tested everything I’ve written yet. There’s one story, for example, that I’ve never performed. It’s also a true story with my college buddies Miami Yacine and Jetset Mehmet. It’s a really dumb story: If you want to receive Bafög (student financial aid) beyond the fourth semester, you have to have achieved a minimum number of points. Of course, none of us had met that requirement. Then Yassine came up with the idea of crashing a rented car into ours. We were like, “Are you crazy?” And he said, “No, it’s fully insured, zero deductible, and you can get a few thousand euros through an appraisal.” We discussed this nonsense in our university rooms. Meanwhile, in the next room, there’s a group of German students planning their vacation in Sylt or talking about their internship at Deutsche Bank, and we’re discussing this kind of crap. (laughs) But as a student, you have these problems. Eventually, you run out of topics. That’s why you also see comedians whose humor changes over time. Kaya Yanar doesn’t do what he used to do anymore. Topics change as you get older. You just have to go along with that.
Do you want to make people think?
Whether I want to make people think, I’m not sure, but from my perspective, the funniest comedian is the one who’s the most authentic. However, I don’t go into a show with the mission of making the audience think. For example, with the Sylt topic, many people spoke up. And I also did because I found it so trivial. At a show, I started singing that song, and you could see unrest spreading in the audience because everyone was wondering what was going to happen next. It wasn’t scripted, nothing. It just bothered me that everyone was posting it, and it felt like the whole country had an earworm. Then, as a joke, I said, “I sing it myself all day, went to the airport, threw away my passport, and flew back to Morocco.” It was a predominantly white audience, but they laughed. You have to be careful with that. I usually like to throw out the things that just come to mind.
How do you get better on stage? What’s your process?
To get better, you have to bomb. No one improves by always playing their best material. An older comedian once told me, “Believe me, you’ll eventually stop playing your favorite material because you just don’t feel it anymore.” I had that moment right after Nightwash because I focused on it so much. Within two weeks, I rehearsed the material twelve times because I really wanted to nail it. And then Nightwash happened, which was fun. But afterward, I thought, “I don’t want to play this anymore because I know exactly when the audience will laugh, when the punchlines will come.” It was so overdone that I had to write something new. That’s why I really admire bigger comedians who have a gig every day. You have that standing, but you’re still testing, writing, and going out to perform every day. So, you bomb often, but that hunger must be just as intense. How do most comedians get better? By writing and letting your jokes develop on stage.
Bombing
The opposite of „killing“. When the audience doesn’t laugh or a joke doesn’t land well, a comedian is said to be ‚bombing
What’s next for you in comedy?
I’ve gradually gotten more involved in the event organizing side of things, which I really enjoy. Recently, I was at Scusi in Mainz—a really cool open mic. When I host or moderate, I’m pretty relaxed. I’m just myself, with a bit more or less cheekiness. However, when you’re presenting your own set on stage, you’re done after eight minutes and can leave. If you’ve recorded your performance, you can review it later to see what you can improve. But when I’m hosting or co-organizing, I find it really nice to see the whole event come together successfully. For example, I’m organizing a larger cinema show with several comedians. I’m doing it completely on my own. I’ve never played such a big venue before and never sold 200 tickets. Even though the risk was high, everything went well. The first show sold out right away. The second one sold out again. That was really nice.
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