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Schau-Dasta – Das Weihnachtsspecial

von Steffen Buchmann

Die Weihnachtszeit bietet Raum für Vieles: Zur Ruhe kommen, Unerledigtes anpacken, sich mit geliebten Menschen umgeben, einfach mal Nichts tun. Doch aktuell ist an besinnliche Ruhe nicht zu denken.

Umso wichtiger ist es daher für jede:n von uns, sich zwischen den ganzen Corona-Restriktionen und Wham!-Dudeleien einen Raum zum Abschalten zu suchen. Mit meinen drei Filmempfehlungen möchte ich euch so einen Raum anbieten – abseits des typischen Weihnachtsprogramm – mit Gelegenheiten zum Schmunzeln, Staunen und Durchatmen. 

Kurzfilm: An den Weihnachtsmann

Was hast du letztes Weihnachten gemacht? Wahrscheinlich nicht viel Aufregendes, schließlich steckten wir alle im bundesweiten Lockdown (und somit unseren vier Wänden) fest. Doch Einschränkungen bergen oft Potenzial für kreative Entfaltung. Die drei Motion Pictures-Studierenden Janina Lutter, Sofia Ayerbe Fiala und Paul Galli haben die wenig feierlichen Festtage dafür genutzt, innerhalb ihrer WG-Wände den Kurzfilm „An den Weihnachtmann“ zu drehen. Mit minimalistischen Mitteln erzählen sie die Geschichte von Paula und Ben, die Weihnachten durch den Lockdown erstmals in der WG anstatt mit den Eltern feiern müssen. Paula entdeckt bald, dass Ben noch felsenfest an den Weihnachtsmann glaubt. Was nun? Mit viel Herz und Humor kreisen die Filmemacher:innen um die verzweifelte Paula und ihre Bemühungen, Ben ein perfektes Weihnachtsfest zu ermöglichen – und zeigen, dass selbst ein durchreguliertes Weihnachtsfest noch das ein oder andere Wunder parat hält.

Dokumentarfilm: Acasa – Mein Zuhause

Mitten im Bukarest-Delta, umgeben von Schilfwäldern und schlammigen Bächen, lebt die Familie Enache. Vor zwanzig Jahren haben die Eltern mangels Perspektive der rumänischen Hauptstadt den Rücken gekehrt und sich für ein Leben fernab gesellschaftlicher Zwänge entschieden. Doch das Paradies der inzwischen elfköpfigen Familie scheint zu zerbrechen, als das Delta zu einem Naturschutzgebiet erklärt werden soll. Regisseur Radu Ciorniciuc begleitete über Monate die Aussiedlerfamilie und ihren Alltag mit seiner Kamera. „Acasa – Mein Zuhause“ erzählt die Geschichte von aus Not geborener Rebellion, wirft jedoch auch einen Blick auf brandaktuelle Problematiken Rumäniens und ihre Irrwege. Ein dokumentarisches Porträt über familiäre Intimität, gesellschaftliche Stagnation und die eigentümliche Suche nach einem Platz, an dem die eigenen Kinder unbekümmert zwischen Schilf aufwachsen können.

Spielfilm: Mary & Max

Australische Babys findet man auf den Böden von Biergläsern, erzählte Mary Daisy Dinkles Großvater ihr immer. Diese und weitere skurrile Gedanken geistern durch den Kopf des einsamen achtjährigen Mädchens, während sie tagein, tagaus aus dem Fenster starrt. Zu gerne hätte sie einen Freund, nur einen einzigen. Als sie eines Tages allen Mut zusammennimmt und einem wildfremden New Yorker einen Brief schreibt, ahnt die kleine Mary noch nichts von Tragweite ihrer Entscheidung. Der Australier Adam Elliot stößt mit seinem ersten Spielfilm „Mary & Max“ die Tür zu einem ganzen Universum mit Sogwirkung auf. Egal ob Mary lacht, weint oder einfach nur gezuckerte Kondensmilch löffelt: Dem Charme der verschrobenen und zugleich herzergreifenden Brieffreundschaft zwischen Mary und dem 44-jährigen Autisten Max J. Horowitz kann sich niemand entziehen. In penibler Stop-Motion-Knetanimation tauchen wir in die intimsten Gedankenräume der Figuren ein, in denen Elliot liebevoll akribisch allerlei reale Probleme mit einer perfekten Mischung aus Realismus und Augenzwinkern verhandelt. P.S.: Stellt euch am besten etwas Schokolade und Taschentücher bereit, ihr werdet sie brauchen.

  • Auf ‘ne Pink Lady
    Kaffee und Kiffen statt Kaffee und Kippen: Seit dem 1. April ist der Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis für Volljährige zum Eigenkonsum legal. Was bedeutet das für Studierende, die zuvor schon gekifft haben? Und: Was hat sich seit der Legalisierung für sie geändert?
  • Versäumte Bilder – Eine Ausstellungs-Review
    „Frauen in der Wissenschaft sichtbar machen.“ Das hörte sich erstmal interessant an, bevor ich die Ausstellung aber besuche, möchte ich mich aber nochmal genauer informieren. Ich nehme mein Handy aus meiner Tasche, gehe auf Google und suche den Titel der Ausstellung. Das Erste, was mir gezeigt wird, ist fett geschrieben, in roten Buchstaben: „Meinten Sie: Versaute Bilder, Frauen in der Wissenschaft?“
  • Mediencampus: Willkommen im Sommersemester 2024
    Wir wünschen euch den besten Semesterstart für das Sommerhalbjahr! Mit einem – wie wir finden – ziemlich realistischen Eindruck davon, was euch am Mediencampus in Dieburg erwartet.