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Darmstadt: Studentisch, klein und heimisch – Ein Erfahrungsbericht

von Pauline Dörrich (24.07.2024)

Zum Studienstart gehört bei vielen angehenden Studierenden ein Ortswechsel dazu. Raus aus Hotel Mama und der bekannten Umgebung, rein in die eigenen vier Wände und in eine neue Stadt. So auch für den 21-jährigen Justus Kress aus Düsseldorf. Pauline Dörrich hat für ach_dasta mit ihm über seine erste Zeit in Darmstadt gesprochen. War es leicht, sich in der neuen Stadt zurechtzufinden? Und wie ist sein Blick als Zugezogener auf die Stadt im Rhein-Main-Gebiet heute? 

Illustration: Margo Sibel Koneberg

Dass Justus nun in Darmstadt wohnt, ist eigentlich purer Zufall. Ende letzten Jahres hat er spontan einen Studienplatz an der h_da bekommen. Ein langer Plan mit dem Ziel, irgendwann in Darmstadt zu studieren, steckte nicht dahinter. Im Gegenteil: Darmstadt hatte Justus als Studentenstadt nie so wirklich auf dem Schirm. Nur durch den Fußballverein war ihm die Stadt nicht unbekannt. 

Als er im Oktober 2023 nach Darmstadt zog, um seinen Studienplatz im Studiengang “Onlinejournalismus” anzutreten, hatte er gemischte Gefühle. Besonders schwer wog die Frage, wie die Leute in Darmstadt so drauf sein würden. Würde er Orte in der neuen Stadt finden, an denen Justus sich wohl fühlte? An seine ersten Tage in Darmstadt kann Justus sich noch sehr gut erinnern: “Der Start war tatsächlich nicht ganz einfach für mich, besonders in puncto Unterkunft. Es war unfassbar schwer, eine Bleibe zu finden. Sogar so schwer, dass ich am Anfang eine Woche lang in einem AirBnB etwas außerhalb vom Stadtzentrum wohnen musste.”

In seinen ersten Wochen in Darmstadt verbrachte Justus die meiste Zeit damit, sich einen groben Überblick über die Stadt zu verschaffen, um sich zu orientieren. In vielen ausgiebigen Spaziergängen wurde ihm Darmstadt immer vertrauter. Durch diese Spaziergänge fand er außerdem heraus, was er heute so an der Stadt schätzt: “Darmstadt ist für mich wie eine große Kleinstadt. Alles ist in der Nähe, aber es fühlt sich nicht wie eine Kleinstadt an. Es gibt alles, was ich brauche, und es fehlt mir im Zentrum an nichts. Darmstadt ist eben studentisch, klein und heimisch.”

Nach neun Monaten hatte Justus einige Spots gefunden, an denen er gerne Zeit verbrachte. Einer davon ist die Mathildenhöhe. Der Blick auf die Stadt, den man von dort oben habe, sei sehr cool und es lasse sich dort wirklich gut entspannen, meint der 21-Jährige. Ob Darmstadt aber wirklich die ideale Studentenstadt ist, müsse er noch immer herausfinden. Die vielen Kneipen sind allerdings schon mal ein großer Pluspunkt für die Stadt. Die Frage, ob er wieder zum Studieren nach Darmstadt ziehen würde, beantwortet er mit einem klaren Ja. “Aber ich wäre auch von einer anderen Stadt nicht abgeschreckt, zumal ich eher Städte bevorzuge, die an einem größeren Fluss liegen”, sagt er.

Mittlerweile hat Justus ein Zimmer unweit vom Bismarckplatz gefunden. Langsam fängt er damit an, die schönen Seiten an der Stadt zu entdecken – ohne den Filter, den er in den ersten zwei, drei Monaten noch hatte. Step by step baue ich so eine persönliche Beziehung zu Darmstadt auf, sagt er. Eine Sache steht allerdings noch immer auf seiner Darmstadt-To-Do-Liste: Sobald sich die Möglichkeit ergibt, möchte der Fußballfan unbedingt ein Spiel von den Lilien im Stadion am Böllenfalltor sehen.

Tipp von Justus: Allen Newbies in Darmstadt kann ich nur empfehlen, die Stadt in den ersten Wochen zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Ich finde, dadurch bekommt man nochmal einen ganz anderen Blick auf Darmstadt.  

Tipp der Redaktion: In ihrer Kolumne “Fiesas Welt” schreibt sich Isabell Rase schon seit 2020 den Frust und das Erstaunen über die skurrilen und ungewöhnlichen Seiten Darmstadts von der Seele. Die 36-Jährige ist keine Ur-Heinerin, sondern zog 2007 für ihr Studium nach Darmstadt. Und eigentlich wollte sie auch gar nicht lange bleiben… hätte die Stadt ihr nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Kolumne bringt mit ihrem Witz und einem gewissen Augenzwinkern jede:n zum Schmunzeln – nicht nur Zugezogene, sondern auch alle Heiner:innen, die Lust haben, ein bisschen über die Darmstädter Eigenheiten zu lachen. 

English version (automated translation):

Darmstadt: Student-like, Small, and Homely – A Personal Account

by Pauline Dörrich (24.07.2024)

For many prospective students, starting their studies involves a change of location. Leaving the comfort of home and familiar surroundings, moving into one’s own place, and settling into a new city. This was also the case for 21-year-old Justus Kress from Düsseldorf. Pauline Dörrich spoke with him for ach_dasta about his first experiences in Darmstadt. Was it easy to find his way around the new city? And how does he, as a newcomer, view the city in the Rhine-Main area today?

illustration: Margo Sibel Koneberg

That Justus now lives in Darmstadt is actually pure coincidence. At the end of last year, he spontaneously got a place at h_da. There wasn’t a long-term plan to study in Darmstadt. On the contrary: Justus had never really considered Darmstadt as a university city. He only knew the city because of the football club.

When he moved to Darmstadt in October 2023 to start his degree in “Online Journalism,” he had mixed feelings. One major concern was how the people in Darmstadt would be. Would he find places in the new city where he felt comfortable? Justus can still vividly recall his first days in Darmstadt: “The start was actually not easy for me, especially in terms of accommodation. It was incredibly difficult to find a place to stay. It was so tough that I had to stay in an Airbnb a bit outside the city center for the first week.”

In his first few weeks in Darmstadt, Justus spent most of his time getting a general sense of the city to orient himself. Through many extensive walks, Darmstadt became more familiar to him. These walks also helped him discover what he appreciates about the city today: “Darmstadt feels like a big small town to me. Everything is nearby, but it doesn’t feel like a small town. It has everything I need, and I don’t lack anything in the center. Darmstadt is indeed student-like, small, and homely.”

After nine months, Justus had found several spots where he enjoyed spending time. One of them is Mathildenhöhe. The view of the city from there is very cool, and it’s a great place to relax, says the 21-year-old. Whether Darmstadt is truly the ideal university city is something he still has to determine. However, the many pubs are already a big plus for the city. When asked if he would move to Darmstadt to study again, he gives a clear yes. “But I wouldn’t be put off by another city either, especially since I prefer cities that are near a large river,” he says.

Justus has now found a room not far from Bismarckplatz. He is gradually starting to discover the beautiful sides of the city – without the filter he had in the first two or three months. Step by step, he is building a personal relationship with Darmstadt, he says. However, one thing is still on his Darmstadt to-do list: as soon as the opportunity arises, the football fan definitely wants to see a game of the Lilies at the Böllenfalltor stadium.

A tip from Justus: To all newcomers in Darmstadt, I highly recommend exploring the city on foot or by bike in the first few weeks. I think it gives you a completely different perspective on Darmstadt.

Editorial tip: In her column “Fiesas Welt” Isabell Rase has been venting her frustration and amazement at the quirky and unusual sides of Darmstadt since 2020. The 36-year-old is not a native Heiner but moved to Darmstadt in 2007 for her studies. And she actually didn’t plan to stay long… until the city thwarted her plans. The column, with its humor and a certain wink, brings a smile to everyone – not just newcomers but also all Heinerwho enjoy laughing at Darmstadt’s peculiarities.

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