Hochschulwahlen 2022: Wann? Was? Wie?
von Caelan Novo Fernandez
Ab Montag, dem 7. Februar um 9 Uhr können alle Studierenden der Hochschule Darmstadt an den Hochschulwahlen 2022 teilnehmen. Auch in diesem Jahr finden die Wahlen wieder online statt. Gewählt wird das 51. Studierendenparlament, die Fachschaftsräte und die studentischen Vertreter:innen im Senat und in den Fachbereichsräten.
Wann wähle ich?
Im Zeitraum zwischen dem 7. Februar 2022 (9 Uhr) und dem 21. Februar 2022 (12 Uhr) können alle Studierenden der Hochschule Darmstadt online über ihre studentischen Repräsentanten abstimmen. Wahlberechtigt ist laut §3 der Wahlordnung der Studierendenschaft der Hochschule Darmstadt auch, wer derzeit beurlaubt ist. Das Wahlergebnis soll dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) zufolge voraussichtlich am Mittwoch, den 23. Februar 2022 bekannt gegeben werden.
Was wähle ich?
Mitunter können die fünf studentischen Vertreter:innen des Senats gewählt werden. Der Senat ist ein Hochschulgremium, welches sich mit Angelegenheiten der Forschung, Lehre und des Studiums beschäftigt, die die gesamte Hochschule betreffen oder von grundsätzlicher Bedeutung sind. Konkret beschäftigt sich der Senat zum Beispiel mit den allgemeinen Bestimmungen für Prüfungsordnungen und der Einführung und Aufhebung von Studiengängen. Außerdem überwacht der Senat das Präsidium – also die Menschen, die die Hochschule leiten.
Ähnliche Aufgaben hat der Fachbereichsrat. Denn der Fachbereichsrat entscheidet spezifisch für den jeweiligen Fachbereich beispielsweise über die Entwicklung der einzelnen Studiengänge sowie die Vorschläge für eine Professurbesetzung. Hier können je Fachbereich vier studentische Vertreter:innen gewählt werden.
Der Fachschaftsrat ist die Vertretung aller Studierender des jeweiligen Fachbereiches. Aufgaben des Fachschaftsrats sind beispielsweise die Organisation der Erstsemestereinführungen, Partys, Exkursionen oder das Bereitstellen von Lernzentren. Die Größe des Fachschaftsrats richtet sich nach der Größe des Fachbereiches. So kann man im Fachbereich Media beispielsweise elf Mitglieder wählen, während der Fachbereichsrat im Fachbereich Soziale Arbeit mit sieben gewählten Personen besetzt wird.
Das Studierendenparlament setzt sich aus höchstens 33 Parlamentarier:innen zusammen, die die gesamte Studierendenschaft vertreten. Je nachdem, wie viele Bewerber:innen es gibt und wie die Stimmen auf die Listen entfallen, kann es auch weniger Mitglieder des Studierendenparlaments geben. Das Studierendenparlament ist unter anderem zuständig für die Wahl und Abwahl des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) und die Handhabung des Semesterbeitrages.
Die Wahlen der studentischen Vertreter:innen im Senat, den Fachbereichsräten sowie den Fachschaftsräten sind Personenwahlen. Das bedeutet, dass man einzelne Menschen für das jeweilige Gremium wählen kann. Anders ist es beim Studierendenparlament. Die Wahl zum Studierendenparlament findet als Listenwahl statt. Das heißt, man entscheidet sich für eine Gruppe an Menschen, ähnlich wie bei einer Partei, und diese erhält dann einen prozentualen Anteil der Sitze im Studierendenparlament, je nachdem, wie viel Prozent der Stimmen sie bei der Wahl bekommen haben.
Wie wähle ich?
Während des Wahlzeitraums (07.02.2022 bis 21.02.22) kann man sich im Online-Wahlportal mit den Benutzerdaten einloggen, die auch für die Anmeldung in my.h-da oder Moodle verwendet werden. Das ist der Benutzername beginnend mit „st“ und dem dazugehörigen Passwort. In dem Portal erscheint dann ein mit blinkenden Pfeilen hervorgehobener Button, der durch einen Klick die Webseite zur Hochschulwahl öffnet.
Wen wähle ich?
Viele der Bewerber:innen um einen Platz im Fachbereichsrat, Fachschaftsrat oder auch im Senat stellen sich auf der Seite des Allgemeinen Studierendenausschusses zu den Hochschulwahlen vor. Während die Bewerber:innen für Fachbereichsrat und Fachschaftsrat sich je nach Fachbereich unterscheiden, wählen alle Studierenden der Hochschule Darmstadt das Studierendenparlament. Für die kommende Legislaturperiode haben sich lediglich zwei Listen aufstellen lassen: „kreativ.“ und die „Studentische Initiative für Nachhaltige Entwicklung (sti:ne)“.
kreativ.
Die Liste „kreativ.“ stellt sich mit sechs Bewerber:innen auf. Zur Hälfte besteht die Liste aus Mitgliedern des Fachbereichs Architektur. Dem ehemaligen Listensprecher Nicolas Nolte zufolge fand die Liste dort auch ihren Anfang: „Ursprünglich ist ‚kreativ.‘ entstanden, hauptsächlich im Fachbereich Architektur, als Gegenstück zur damaligen Liste ‚DieDa‘, die von Ingenieuren besetzt war.“ Mittlerweile habe sich dies jedoch gewandelt. Nun haben sich, der Bewerber:innenliste zu urteilen, auch Menschen aus dem Fachbereichen Chemie- und Biotechnologie, Wirtschaft sowie Informatik für die Liste aufstellen lassen.
„Wir werden es gemeinsam durch diese momentane Zeit schaffen. Wir wollen uns für die Studierenden und deren Interessen einsetzen. So, dass ihnen auch unter die Arme gegriffen wird. Wenn Anliegen oder Probleme bestehen, können die Studierenden jederzeit zu uns kommen und wir werden uns damit befassen.“
Marie Kühn, „kreativ.“-Listensprecherin
Die neue „kreativ.“-Listensprecherin Marie Kühn ist 21 Jahre alt, studiert Architektur und saß schon in der letzten Legislaturperiode für die Liste im Studierendenparlament. Wenn sie die Liste mit einem Wort beschreiben würde, wäre das „Vielfalt“. Aufgrund der aktuellen Pandemielage ist es ihr wichtig, dass Hilfspakete bereitgestellt werden, die die Studierenden unterstützen. Außerdem ist es ihr ein Anliegen, das Sprachangebot an der Hochschule Darmstadt sowie die Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt zu verbessern. Laut Kühn unterscheidet sich die Liste „kreativ.“ von der Liste „Studentische Initiative für Nachhaltige Entwicklung“ dahingehend, „dass unsere Liste sich zwar auch mit der Nachhaltigkeit beschäftigt, aber wir uns auch um andere Themen kümmern“.
Studentische Initiative für Nachhaltige Entwicklung (sti:ne)
Von der Liste „Studentische Initiative für Nachhaltige Entwicklung“, kurz „sti:ne“, gibt es insgesamt 19 Bewerber:innen. In dieser Legislaturperiode seien sie laut Listensprecher Sebastian Dohmen internationaler geworden. Mehrere englischsprachige Studierende sollen sich für die „sti:ne“ aufgestellt haben. Aus diesem Grund wollen sie zukünftige interne Listentreffen auf Englisch abhalten. Die Liste bildete sich 2020 aus der Hochschulgruppe „Studentische Initiative für Nachhaltige Entwicklung“, was sich auch in dem Selbstverständnis der Liste widerspiegelt, wenngleich sich die Liste als unabhängig betrachtet. So sei ein wesentliches Entscheidungsparameter für die Parlamentarier:innen der „sti:ne“-Liste die Prüfung des Nachhaltigkeitsaspekts.
„Geht wählen! Ihr habt mit eurer Stimme tatsächlich Macht, die ihr ausüben könnt. Das ist letztendlich, wovon unsere Hochschule lebt. Wir würden uns freuen, wenn ihr die „sti:ne“-Liste wählt, weil das natürlich verdeutlicht, wie sehr Nachhaltigkeit eine Rolle spielt. Viel wichtiger ist aber: Geht einfach wählen und repräsentiert euch.“
Sebastian Dohmen, „sti:ne“-Listensprecher
Sebastian Dohmen ist 25 Jahre alt, studiert Angewandte Mathematik und ist ebenfalls in der letzten Legislaturperiode Mitglied des Studierendenparlament gewesen. Für ihn bringt die „sti:ne“-Liste einen „Wind der Nachhaltigkeit“ mit in das Studierendenparlament. Neben der Idee der Nachhaltigkeit hat die Liste, Dohmen zufolge, auch das Wohl der Studierenden im Blick. Eine Initiative, für die sich die „Studentische Initiative für Nachhaltige Entwicklung“ einsetzt, seien die Autonomen Tutorien. Autonome Tutorien sind selbstbestimmte Lernangebote von Studierenden für Studierende, deren Themen und Inhalte über die gängige fachbezogene Ausbildung der Hochschule hinaus gehen. Dohmen erklärt, dass die „sti:ne“ sich von „kreativ.“ in der inhaltlichen Ausrichtung unterscheidet: „Wir definieren uns klar über das Thema Nachhaltigkeit. Dafür wollen wir einen Raum schaffen.“
Wie kann ich mitmachen?
Wenn du jetzt Lust auf Hochschulpolitik bekommen hast, dann musst du nicht bis zur nächsten Wahl warten, um dich selbst aufstellen zu lassen. Du kannst jederzeit die öffentlichen Sitzungen der Hochschulgremien besuchen. Die Sitzungstermine des Studierendenparlaments werden beispielsweise immer auf den Seiten des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) veröffentlicht. Alternativ könnt ihr euch auch innerhalb von Referaten und Arbeitsgruppen im AStA engagieren oder als nicht gewähltes Mitglied in eurem Fachschaftsrat mitmachen.
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