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Schau_dasta – Die Januar Edition

von Steffen Buchmann

Seid ehrlich: Haltet ihr euch noch brav an eure Neujahrsvorsätze?
Eigentlich eine schöne Idee, wenn es nicht immer so viel Überwindung und Disziplin kosten würde. Deshalb habe ich einen Vorsatz für euch parat, der euch sicherlich gefallen wird: Jeden Monat drei neue Filme entdecken!

Auch im neuen Jahr habe ich wieder die Mediatheken und Streaming-Anbieter für euch unsicher gemacht und drei interessante Filme zum Thema „Räume“ entdeckt.

Science-Fiction-Film: Ich bin dein Mensch

Wir lieben alles Mögliche: Unsere Eltern, Partner, Haustiere, Lebensmittel. Aber kann ein Mensch eine Maschine genauso lieben wie einen Mitmenschen? Diesem Gedankenspiel geht Maria Schrader in ihrem Science-Fiction-Film „Ich bin dein Mensch“ nach. Um sich Forschungsgelder für ihr aktuelles Projekt zu sichern, nimmt die schlagfertige Wissenschaftlerin Alma (Maren Eggert) widerwillig an einer Studie zur Erforschung von Künstlicher Intelligenz teil. Die KI, in Form des ansehnlichen Androiden Tom (Dan Stevens), soll mehrere Wochen als perfekter Lebenspartner bei ihr leben. Schrader legt den Fokus nicht auf genretypische Effekthascherei, sondern beleuchtet den zwischenmenschlichen Raum von biologischem und künstlichem Menschen. Maren Eggert und Dan Stevens harmonieren wunderbar miteinander, weshalb man mal schmunzelnd, mal nachdenklich, mal traurig ihrem gemeinsamen Alltag folgt. Was am Ende von „Ich bin dein Mensch“ bleibt, ist die sanfte Hoffnung: Raum für Liebe gibt es überall.

Kurz-Animationsfilm: Das Orchester

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr die Straße runterlauft und aus heiterem Himmel irgendeine Melodie oder ein Lied in eurem Kopf erklingt, fast wie ein Filmsoundtrack? Mikey Hill hat dieses Gefühl in Bilder gebannt und präsentiert uns mit dem Kurzfilm „Das Orchester“ eine verrückte Idee: Was, wenn jeder Mensch von Geburt an von einem winzigen Orchester begleitet wird, dass euer Leben auf Schritt und Tritt musikalisch untermalt? Hill zeigt uns einen alten Mann, der allein mit seinem Topfkaktus in einer kleinen Wohnung lebt. Als eine nette Nachbarin einzieht, will er sie gerne kennenlernen. Jedoch scheint sein Orchester etwas aus der Übung zu sein, denn es bringt nur schiefe Töne hervor. „Das Orchester“ spielt mit dieser simplen wie fantastischen Idee und verströmt jede Menge gute Laune, mit genügend Raum für nachdenkliche Untertöne. Ein Feelgood-Film, der ein erfrischendes Schlaglicht auf unseren alltäglichen Beat wirft, der erst im Zusammenspiel mit anderen zu einem Konzert der Zwischenmenschlichkeit wird.

Thriller: Creep

Der Videograf Aaron (Patrick Brice) nimmt aus Geldnot einen merkwürdigen Online-Auftrag an und reist in eine abgelegene Kleinstadt mitten in der Wildnis. Dort erwartet ihn Josef (Mark Duplass), der ihn über seine tödliche Krankheit aufklärt und möchte, dass er ein authentisches Erinnerungsvideo für Josefs ungeborenen Sohn dreht. Doch je mehr Zeit Aaron mit dem freundlichen Fremden verbringt, umso unbehaglicher wird ihm die Situation. „Creep“ arbeitet ims altbewährten Found-Footage-Stil, weshalb wir als Zuschauer Aarons wackelige Handkamera-Perspektive einnehmen. Nach und nach tauchen wir in die Lebenswelt dieses merkwürdigen Paares ein, wobei die anfänglichen Höflichkeiten bald verblassen und die Stimmung zu kippen droht. Raum für Intimität oder Privatsphäre? Fehlanzeige. Trotz der kurzen Laufzeit von 80 Minuten entwickelt „Creep“ eine voyeuristische Intensität, sodass Aarons Unbehagen ungefiltert auf den Zuschauer überspringt. Zwar bleibt der Gewaltgrad des Thrillers niedrig, wer jedoch empfindlich gegenüber Themen wie „Stalking“ oder „Voyeurismus“ ist, sollte sicherheitshalber lieber diese Filmempfehlung auslassen.

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