What the fuck Dieburg!?

What the fuck Dieburg!?

von MAYA-kAThARINA Schulz und Marco Schüler

Darmstadt – die Wissenschaftsstadt. So vermarktet sich der graue Betonklotz am Rande des Rhein-Main-Gebietes gerne selbst. Zurecht, denn mit der Technischen Universität hat Darmstadt ein  wissenschaftliches Aushängeschild, das die Stadt weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannt  macht. Dann gibt es da noch das kleine, ungeliebte Geschwisterchen, das jedes Jahr zur  Familienweihnachtsfeier mit einem neuen Tattoo im Gesicht auftaucht und für einen Herzinfarkt bei  Oma Erna sorgt – die Hochschule Darmstadt. Schlimmer noch: den Mediencampus Dieburg, den die  Hochschule Darmstadt noch stiefmütterlicher behandelt, als wir unsere Zimmerpflanzen, wenn wir in den Urlaub fahren. 

“It is what it is” ist ein geflügelter Satz, fast schon ein Slogan, den man am zweitgrößten Fachbereich der Hochschule häufig hört. Damit könnten aber jedes Mal wieder gänzlich andere  Situationen und Herausforderungen des täglichen Studiums gemeint sein. Sei es das Asbestzelt, der  Regen, der durch die Decke tropft oder die alten Baumaterialien, die aus Denkmalschutzgründen nicht entsorgt werden dürfen, und deshalb auf Fensterbänken gelagert werden müssen. Wer in Dieburg studiert, kennt diesen Gedanken, der einem manchmal nur einmal die Woche und manchmal viermal am Tag durch den Kopf huscht: “What the fuck Dieburg?!” 

Die Kolumne “What the fuck Dieburg?!” soll ein Format sein, um Dampf abzulassen, um Ärger über #justdieburgthings kreativ zu verarbeiten, um Kritik und  Verbesserungsvorschläge zu äußern. Wir wollen mit dieser Kolumne niemanden verärgern oder persönlich angreifen, sondern zum Ausdruck bringen, was uns als Studierende am Dieburger Campus stört und bewegt. Wer schon immer selbst eine ganz bestimmte Dieburger Besonderheit kreativ verarbeiten wollte oder einen Themenvorschlag für die Kolumne hat, kann sich gerne bei der ach_dasta-Redaktion melden! Wir freuen uns auf lustige, gemeinsame What-the-fuck-Dieburg Momente.

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    Graue Wände werden zu Kunst, während bei nächtlichen Streifzügen das Adrenalin kickt. Graffiti ist für viele Sprayer*innen gelebte Subkultur, in der sich FLINTA* langsam aber sicher ihren rechtmäßigen Platz erkämpfen.
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